Rudolf Beran

fr. Politiker und Bauernführer

* 28. Dezember 1887 Pracejovic

† 3. März 1954 Leopoldau

Wirken

Rudolf Beran wurde am 28. Dez. 1887 in Pracejovic bei Strakonitz (Böhmen) geboren. Er entstammt einem alten böhmischen Kleinbauerngeschlecht, absolvierte die Höhere Landwirtschaftliche Schule und widmete sich bereits mit 18 Jahren den organisatorischen und politischen Aufgaben der tschechischen Agrarorganisationen. Unter anderem spielte er als Gründer und Leiter der Landjugend eine Rolle, und gelangte bald in den Kreis Antonin Svehlas, des damaligen Leiters der tschechischen Agrarpartei.

Im Jahre 1918 wurde B. als Abgeordneter in die erste Nationalversammlung der tschecho-slowakischen Republik entsandt. Bald darauf wurde er zum Generalsekretär der Republikanischen Partei (Tschechische Agrarpartei) gewählt, deren Obmann er nach dem Tode Svehlas im Dez. 1933 wurde. Von der Abtrennung der Sudetengebiete im Herbst 1938 bis zum Einmarsch der deutschen Truppen in Prag im März 1939 war B. Ministerpräsident der sogenannten zweiten Republik. Danach trat B. zurück, blieb aber bis zum 27.4.1939 im Amt, als die erste Regierung des sogenannten "Protektorats Böhmen und Mähren" unter dem Einfluss der Deutschen gebildet wurde.

Ende April 1954 meldete die deutsche Presse, dass auf Grund von Nachrichten an seine in Deutschland lebenden Freunde B. in der Festung Leopoldsau in der Slowakei gestorben sei.